1. April 2017
die Einladungen für das OPEN for friends 2017 gehen an diesem Morgen per e-mail an unsere Freunde raus und kurz danach beginnt unser PC zu rotieren. Schlag auf Schlag kommen die Rückmeldungen, teils auch per Telefon (um ganz sicher dabei zu sein). Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus, und freuten uns sehr über diese tolle Resonanz!! Nach nicht einmal 24 Stunden waren alle unsere 200 Karten für das OPEN 2017 vergeben. Einfach nur Cool….. und für uns natürlich eine Verpflichtung, beim Fest wieder mal absolute Höchstleistung abzuliefern.

20. und 25. April 2017
IMG_9830-HE2017fatale Frostnächte in fast allen deutschen Anbaugebieten. In diesen beiden Nächten hatten wir sehr, sehr große Sorgen um unsere Reben, aber wie durch ein kleines Wunder blieb ein großer Teil der Pfalz vom Frost verschont. Starke Schäden gab es in Württemberg, in Franken, im Osten sowie auch in der Südpfalz.
Obwohl auch bei uns deutliche Minusgrade zu verzeichnen waren und der Austrieb schon weit draußen war, passierte in unserer Region nichts. Glück gehabt! Nur beim Cabernet gab es minimale Schäden.
Hier ein kurioses Foto von unseren hochgelegenen Cabernet Weinberg mit gesunden und erfrorenen Trieben an einem Bogen:CabernetFrost-HE2017

Montag 29. Mai bis Do. 1. Juni 2017 „eine heftige Woche“

Der frühe Austrieb und der „viel zu heiße Mai“ beschleunigte das Wachstum der Reben so stark, dass wir in den Weinbergen kaum noch mit dem „Heften“ nachkamen! Zum Glück kam Hilfe aus Hagen, ein guter Freund machte bei uns eine Woche „Urlaub“. Teils schon um 6.00 Uhr morgens begannen wir in den Weinbergen, zwischendurch immer mit Vorbereitungen zum Fest beschäftigt, raste diese Woche an uns vorbei.

Mittwoch 13.00 Uhr, schon Tradition: Aufbau des Zeltes. Unzählige Stangen verbinden, Planen einziehen, am Boden befestigen, und das an einem der heißesten Tagen des Jahres. Aufbau der Bühne, Stellen der Tische und Bänke und Andocken des Koch – Zeltes. Es war so heiß, dass der Riesling Schorle schneller ausgeschwitzt als getrunken war!

 

Urlaub hatte sich mein Freund, den Ich dank seiner vielseitigen Einsetzbarkeit kurzerhand Miro nannte (Kurzform von Miroslav) sicherlich anders vorgestellt, obwohl er hätte es wissen müssen, was da auf Ihn zukommt, denn wir kennen uns ja schon seit über 20 Jahren.

Freitag der 2. Juni 2017 „Licht Check“ und „Kühlschrank – Check“

Morgens um 6.00 war ich schon wieder im Wingert beim Heften, Miro war an diesem Morgen körperlich am Ende, denn zum einen die heftige Arbeit der Vortage kombiniert mit großen Mengen an Schorle – um das zu verkraften muss man schon ein waschechter Pfälzer sein. Beate ging schon in die Detail Vorbereitungen, mittags noch bauten Jan und Karl Heinz die neue Pressewand zusammen, die am folgenden Tag für viel Spaß sorgen sollte. Ab 10.00 trat auch Miro seinen Urlaub wieder bei uns an!

Der Licht Check ist zu einem wichtigen Element der Festvorbereitung geworden, denn hier werden sämtliche Stromverbraucher eingeschaltet (vor allem auch die professionelle Groß- Küchenausstattung welche eigentlich ein eigenes Kraftwerk benötigen würde).
Ebenso wird die gesamte Beleuchtung getestet, damit wir sicher gehen können, dass der Strom „hält“, und dass die Beleuchtung die perfekte Stimmung erzeugt, dabei nicht zu hell, aber sicherheitstechnisch hell genug ist!

Lichtcheck-HE2017

Der Kühlschrank Check hat sich zur kleinen Vorpremiere des Festes entwickelt. Am Vorabend des OPENs werden alle Temperaturen der Kühlschränke und des Kühlwagens gecheckt. Eigens hierfür kamen schon 6 Freunde aus Berlin, 2 aus Aachen und auch der Rest unserer Hagener Truppe angereist. (Miro war nun nicht mehr alleine).
Dank an unsere Freunde die uns so kräftig unterstützen und ohne die das Fest – ganz klar – nicht stattfinden könnte!
Ein wunderbarer Freitagabend, herrlich angenehmes und trockenes Wetter, der nächste Abend sollte anders werden…

Samstag 3. Juni 2017 „Kreutzenberger OPEN for friends 2017“
Der Wetterbericht macht mich total verrückt. Von allen Seiten werde ich aufgemuntert: das hält, das wird schon, der Regenradar sagt das zieht vorbei… und dennoch gegen 17.00 Uhr ein erster Schauer, zum Glück nur ein kurzer, denn als die Gäste in diesem Jahr gefühlt „im Block“ Punkt 18.00 Uhr eintrafen, war es trocken und alle samt schon in bester Stimmung und in Vorfreude auf den Abend.

Unser Shuttle Service mit 3 Fahrzeugen funktionierte fast perfekt, nur ein Paar aus der Nähe von Hamburg hatte den Abhol-Shuttle vor dem Pfalzhotel nicht erkannt . Natürlich wurden Sie aber dann noch separat von dort abgeholt.

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Ausgestattet mit dem Kreutzenberger – Glas und OPEN for friends Club – Armbändchen starteten die Gäste Richtung Sektempfang im Innenhof. Der Ausschank kam, trotz 3 Helfern, an seine Grenzen, denn wie gesagt, gefühlt kamen alle auf einen Schlag. Parallel war schon ein Vorspeisen Buffet vorbereitet. Mit Sekt und leckerem Fingerfood ausgestattet stürmten die Gäste die Dachterrasse, denn dort gab es einem atemberaubenden Ausblick in die umliegenden Weinberge und in den Odenwald.

Auch Natalie Lumpp, Deutschlands größte Wein und Genuss Expertin ( Master of Wine) war ganz begeistert und fühlte sich inmitten unserer Freunde auch gleich mit Ihrem Mann Manfred sehr wohl.
Andere Weinfreunde hingegen flanierten zu den Stehtischen auf dem herrlich grünen und auch weichen Rasen um dort die leckeren Vorspeisen bei ersten Gesprächen zu genießen. Überall verteilte sich die Menschenmenge, man konnte nicht glauben dass hier mehr als 200 Menschen sind.
Mehrmals hörte ich “ach seid Ihr auch wieder dabei“… da entsteht gerade so ein regelrechter Fanclub. Toll!

 

Auch die Musiker von THE BEAT BROTHERS waren mit dem Aufbau ihrer Musik u. Beleuchtungsanlage ganz unbemerkt auf der Bühne im Zelt beschäftigt und brachten schon mal Ihr ganzes Equipment in Stellung. Wozu dieses in der Lage war, das sollten wir dann später eindrucksvoll gezeigt bekommen.

Die ersten begannen professionell direkt mit der Probe des neuen 2016er Jahrgangs, welcher auf einem speziellen großen Tisch im Kelterhaus präsentiert wurde. Denn schließlich ist es ja eine Jahrgangspräsentation. Die angekündigte Premiere unseres neuen Riesling GENESIS Kalkstein 2016 und der neue Barrique EMIL 1 – 2015 zeigte Wirkung. Die Beiden waren die Stars des Abends und auch die am meist getrunkenen Weine.

In der Probierstube lief unsere Foto Präsentation „Was euer Winzer so treibt – wenn er mal nicht auf der Couch liegt“. Mit Beamer und rund 230 Fotos konnte man das Jahr im Weingut in ca. 20 min als Bildershow untermalt mit Musik erleben .IMG_1868-HE2017

Gegen 19.30 (zum Glück nicht früher) rollte von Westen her kommend eine massive Regenfront auf uns zu und mir war klar, das dauert keine 5 Minuten mehr – und so war es!

Alle suchten sich einen trockenen Platz. Das Zelt füllte sich in Sekundenschnelle, aber: trotz des einsetzenden Dauerregens bemerkte ich eine fast schon euphorische Stimmung: Jetzt erst recht! Und so kam es!

Unsere beiden Spitzenköche waren vorbereitet: die beiden Hauptspeisen:
„rosa gebratene Steak vom Weiderind mit Schalotten Rotweinsauce“,
sowie „gebratenes Wildlachsfilet mit einer Basilikum Zitronensauce” fanden begeisterte Abnehmer. Dazu gab es noch Spitzkohl Brokkoli Karotten Gemüse, Penne a la Pasta mit Erbsen und grünem Paprika und knusprige Patata mit grobem Meersalz und Rosmarin.
Die Leute waren begeistert. Das war der Anspruch unseres OPEN for friends !

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Zur Musik: THE BEAT BROTHERS – dieser Name ist Programm!
Viele 60er, 70er und auch 80er Klassiker von Stones über Beatles bis hin zu Pink Floyd.. der absolute Wahnsinn. Bessere Musik zu so einem Fest – kaum vorstellbar!
Selbst die Bee Gees, was ich mir vorher nicht vorstellen konnte, wurde mit teils 4 stimmigen Gesang interpretiert – unglaublich gut! Unsere Leute flippten aus!

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Unsere Gäste waren so begeistert, dass es schon gegen 20.30 Uhr!!! keinen mehr auf seinem Platz hielt, das ganze Zelt tobte, tanzte, sang mit und wir hatten alle extrem viel Spaß!
Natalie Lumpp schrieb mir einige Tage später: lieber Jochen wir danken Dir und Deiner Familie sehr herzlich. Es war ja eine mega tolle Stimmung und es hat viel Spaß gemacht.

Zur Stimmung trug natürlich auch unsere geniale Truppe aus der Nähe von Heilbronn bei:
Unglaublich wie Sie sich mit körperlichem Einsatz- bei Tanz und beim Secco stemmen -austobten, es war sogar noch ein Erfrischungsbad im Pool zum Abkühlen in der Nacht nötig! – genial.

So gegen 3.30 wurden auch die letzten Wein Tester müde, eine anspruchsvolle Aufgabe für unseren eigens eingerichteten Shuttle Service, welcher die Gäste in den umliegenden Pensionen und Hotels verteilte. Auch ich persönlich, war gekennzeichnet durch das Wechselbad der Gefühle und unseren Riesling extra brut Sekt, welchen ich an diesem Abend dann doch in größeren Mengen genoss. Somit leistete auch ich meinen Beitrag zu den enormen Leergutmengen! Gegen 3.30 Uhr nahm ich nun meine erste feste Nahrung zu mir: Garnelen von der Vorspeise – mit extra brut Sekt. Getrennt natürlich!

Das OPEN war mal wieder so schnell vorbei, dass wir es leider auch in diesem Jahr nicht schafften, uns mit allen Gästen zu unterhalten. Nächstes Jahr gelobe ich Besserung, zum Glück hatte sich auch Beate um unsere Gäste gekümmert.

Sonntag 4. Juni 2017 7.00 Uhr,
raus aus dem Bett, ich war mir gar nicht mehr sicher ob ich überhaupt geschlafen habe, 2 Tassen Kaffee, und los in den Packraum. Glücklicherweise hatte schon ein Großteil der Gäste ihre Bestellung am Vorabend ausgefüllt so dass wir direkt mit dem Vorpacken beginnen konnten. Mein Freund „Miro“ kam auch schon kurz nach 7.00 Uhr (RESPEKT), Beate quälte die Rechenmaschine, der Rest der Hagen Truppe kam hinzu, so lief das ganze Verpacken perfekt.
Bis 10.00 Uhr war dieses noch “in Ruhe“ zu erledigen, ab dann begann der Dauerbelagerungszustand, der ununterbrochen bis 14. 00 Uhr anhielt. Als die letzten Gäste uns nach großem Lob verlassen hatten, hatten weit über 2000 Flaschen Wein unser Weingut in alle Himmelsrichtungen verlassen.

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Da es sich an diesem Sonntag um den Pfingstsonntag handelte, haben wir unsere Abbau Aktivitäten etwas reduziert und kümmerten uns dann ganz nebenbei um die große Anzahl angebrochener Flaschen, damit diese nicht „abstanden“. Es war auch noch vom leckeren Essen übrig, auch darum kümmerten wir uns mit unseren noch anwesenden Freunden.

Durch die Vorbereitungen für das Fest, den Aufbau und auch den Abbau, kamen die Weinberge arbeitszeitmäßig etwas zu kurz, das sollte sich nun bitter rächen.
Man erkannte mal wieder wie wichtig es ist, die richtige Arbeit zum richtigen Zeitpunkt erledigt zu haben. An dem Pfingstmontag Abend kam es zu heftigen sturmartigen Böen, welche unseren noch nicht optimal gehefteten Sonnenberg heftig durchwirbelten. Am Dienstag morgen schon kurz nach 5 Uhr waren Beate und ich am Kindenheimer Sonnenberg um Schadensbegrenzung durch schnelles Hochhängen der Drähte zu erreichen. Gegen 8.00 Uhr mussten wir schon wieder nach Hause, denn der Zeltbaumeister kam mit seinem LKW, um mit uns (Miro war immer noch da) das Zelt und die Bestuhlung abzubauen.
Kommende 2 Wochen waren wir fast ausnahmslos in den Weinbergen und hatten etliches nachzuholen. Wie schon gesagt, dieses Jahr kam alles ungünstig zusammen.

29. Juni 2017
An diesem Tag erreichte uns folgende Nachricht:

Sehr geehrter Herr Kreutzenberger,

RieslingGenesis2016-HE2017beim wahrscheinlich größten Riesling-Wettbewerb der Welt, veranstaltet vom Meininger Verlag unter der Schirmherrschaft des Ministers für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz, Dr. Volker Wissing, verkostete eine 130-köpfige Experten-Jury knapp 2.400 Rieslinge aus 14 Ländern, 3 Kontinenten und aus insgesamt 27 Weinbaugebieten.  Die Finalrunde fand am 31. Mai und 1. Juni 2017 in Neustadt an der Weinstraße statt.

Ihr Wein hat es geschafft, sich unter den besten Rieslingen dieses Wettbewerbs zu platzieren – herzlichen Glückwunsch zu dieser großartigen Leistung!

Gleich 2 mails mit diesem Inhalt erreichten uns, denn unser Riesling GENESIS Kalkstein 2016, sowie auch unser Riesling EISWEIN 2004 erreichten in Ihrer Kategorie das Finale.
Seit 2008 hatte ich bei keinem internationalen Wettbewerb mehr mitgespielt, und jetzt gleich ein Doppelerfolg.

RieslingWettbewerb-HE2017

Der Riesling Eiswein erreichte sogar die Traumnote von 93 Punkten, diese wurde im gesamten Wettbewerb nur 30 mal vergeben. Er war Punktgleich mit dem 3. Platz. Nur 5 mal gab es die 94 Punkte – höher wurde kein Wein bewertet. Er zählt somit zu den 35 Besten von 2400 Rieslingen aus aller Welt!.

1.Juli 2017

Es geht aufwärts: mein erster Mitarbeiter: Jan Phillip Kreutzenberger
Nach 3 Jahren Ausbildung ist er nun zu Hause angekommen, kümmert sich gleich intensiv um die Außenwirtschaft, Winterbegrünung einsäen (gegen die Nitratauswaschung), mit dem Traktor und der maschinellen Rollhacke im Unterstockbereich das Unkraut bekämpfen( um das umstrittene Glyphosat nicht zu verwenden), usw,usw.
Jan bringt viele gute Ideen mit….die zwar im ersten moment immer Geld kosten, aber langfristig eine gute Sache sind.

Glück und Leid.

9.Juli 2017
An diesem Tag feierte unser Vater Fritz seinen 80. Geburtstag. Ein unbeschwerter und fröhlicher Tag – eigentlich. Aber: es waren für abends schwere Gewitter von Frankreich her kommend angekündigt.

Und diese Unwetterwarnung sollte wahr werden. Gegen 21.30 rollte am Himmel eine weiße Gischt auf uns zu, unter Ihr ein gleichmäßig leuchtend graugelbes Band.! OK Panik, mir war klar da kommt was Heftiges. Computer und Telefonanlage vom Netz trennen, und schon kurz darauf traf diese Wand bei uns ein.

Sturm, heftiges Schütten mit einem Rasseln auf den Alu – Dächern der Wirtschaftsgebäude. Das bedeutete nichts Gutes! Man konnte nicht mehr von Haus zu Haus schauen, die Hauptstraße verwandelte sich in einen braunen Fluss. Regungs- und machtlos mussten wir zuschauen. 30 l Wasser in ca. 15 min.- das kann kein Boden aufnehmen, so gingen überall kleine Bäche durch die Weinberge, Es wurden solche Mengen an Schlamm und Kalksteinen aus den Weinbergen auf die Straße gespült, dass noch in der Nacht die Feuerwehr unsere Hauptstraße zwischen Bockenheim und Kindenheim mit dem Bagger vom Geröll befreien musste. Der Wahnsinn!

Die Weinberge konnte ich erst am Morgen darauf inspizieren. Totaler Frust! In unseren Besten Weinlagen Burgweg und Vogelsang, dort wo auch die meisten unserer Weinberge stehen, genau dort waren die Schäden am Heftigsten.
Hagel1-HE2017Die Hagelschätzer bezifferten dort den Schaden auf rund 40 %! Nun bestand die Hoffnung darin, dass die aufgeplatzten Beeren hoffentlich austrockenen und nicht mit Pilzbefall reagierten. Pilz kam zum Glück noch nicht, alles andere müssen wir nun abwarten. Optisch (von weitem) sehen die Weinberge prächtig aus, nur bei genauerem Hinsehen erkennt man das Dilemma.

14. – 16. Juli 2017
Wie nun schon Tradition belieferten Wir auch in diesem Juli wieder unsere Freunde in Berlin und Umgebung. Ich muss schon sagen, wir haben da tolle Leute und Freunde, diese Tour macht wirklich Spaß, trotz der körperlich harten Arbeit, die das Verteilen der rund 1800 Flaschen mit sich bringt.
Ralf Zacherl, war leider genau in dieser Woche bei Dreharbeiten, aber ich denke wir werden uns dann im November wieder sehen (Ralf das soll keine Drohung sein, Du kannst Dich aber schon mental darauf vorbereiten, dass die „Pälzer“ kommen).
Danke auch an Renate und Hajo bei welchen wir wie in der Familie aufgenommen werden.

8. Aug.2017
Ein Fotografenteam aus Düsseldorf besucht uns, mit dem Auftrag unser Weingut zu fotografieren:

Zu 100 Jahre Bauhaus

2019 feiert Deutschland die Gründung des Bauhauses vor 100 Jahren. Vorbereitet und getragen wird das Jubiläumsjahr vom Bauhaus Verbund 2019, den 3 sammlungsführenden Bauhaus Institutionen- dem Bauhaus Archiv Berlin, der Stiftung Bauhaus Dessau und der Klassik Stiftung Weimar, dem Bund, vertreten durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und die Kulturstiftung des Bundes, sowie 10 Bundesländern. Die fotografierenden Objekte wurden mit dem Bauhaus Verbund abgestimmt. In ganz Deutschland wurden 25 beispielhafte Gebäude ausgewählt, darunter auch das Weingut Kreutzenberger, welche im Jubiläumsjahr präsentiert werden.

Das Team fotografierte in der Abendstimmung eifrig, bis wir dann auch zielstrebig in der Probierstube landeten und dort auch etwas „verweilten“,(ohne Fotos). Dann sollte es morgens gegen kurz vor 6.00 Uhr beim Sonnenaufgang weitergehen. Gut dachte ich, da bin ich mal gespannt ob das klappt. Und tatsächlich hörte ich gegen 5,45 Uhr Stimmen vor`m Haus und das Stativ mit Foto stand bereit um das besondere Licht zum Sonnenaufgang auf der Fassade des Gebäudes einzufangen. Es stand so ca.1m auf der Straße, da sich genau dort der optimale Punkt für das optimale Foto befand. Also leiteten wir den Verkehr am Stativ vorbei, denn was da an Fotoausrüstung auf der Straße stand war durchaus mit dem Wert eines Mittelklasse Wagen vergleichbar.

10. August 2017

Mein 50. Geburtstag. Exakt an diesem Tage begann gegen 11.00 Uhr ein Dauerlandregen, der sich 10 Stunden fortsetzen sollte. Also hatte Beate im Empfangsraum eine gemütliche Sitzecke vorbereitet, in welcher wir es uns dann bei Sekt, Secco und Häppchen mit Freunden und Familie gemütlich machten. (sonst konnte man an diesem Tag auch nichts tun!) Gegen Abend lud uns Ulrike (die Schwester von Beate) zum Abendessen ein, feste Nahrung tat nun auch gut, wobei natürlich der Wein weiterhin Berücksichtigung fand.50_Geburtstag-HE2017

Ein besonderes Highlight des Abends war das öffnen eine Flasche Scheurebe aus meinem Geburtsjahrgang 1967. Ok dachte ich, vermutlich wird das ein symbolischer Akt, mal dran nippen, Stirn runzeln und dezent bei Seite schieben.

Aber genau das Gegenteil war der Fall: der Wein präsentierte sich auch nach 50 Jahren immer noch frisch, zeigte sogar noch leichte Fruchtnoten bei dezenter Süße, etwas Tabak (was man sonst eher von den Roten kennt) bei einer klaren Cognac Farbe. UNGLAUBLICH, die Pflege durch das Umkorken, das Auffüllen mit Glasperlen und versiegeln in unserem Archiv hatte sich also gelohnt. 1967: War wohl ein Super Jahrgang!

Das diese Flasche dann auch leer wurde brauche ich eigentlich nicht zu erwähnen. Ein tolles Finale an einem besonderen Tag.

Am nächsten Tag begann es wieder zu regnen. Insgesamt fielen 35 l. Das hätten wir für die Weinberge nicht mehr gebraucht.

Ernte 2017:
Ein absoluter Frühstart, am 31. August 2017 begann unser Sohn Jan Phillip bereits mit dem Ernten der Huxelrebe, denn diese begann bereits, bedingt durch den Hagel vom Juli, mit der Fäulnis und da gab es nichts mehr zu warten. An diesem Tag war unser letzter Urlaubstag auf Norderney. Respekt: Jan organisierte alles komplett und machte seinen Job gut! In der darauffolgenden Woche ging dann die Lese richtig los…

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Leider bewahrheitet sich die Einschätzung des Hagelschadens, bisher blieben die Mengen deutlich unterhalb der Erwartungen, eine sehr kleine Ernte bahnt sich an.

Einziger Trost: die Qualität wird gut. Leider hat es heute am 14. September nochmals kräftig geregnet (35 l), was wir zu diesem Zeitpunkt nicht gebraucht hätten.

Es sieht im Moment so aus, das wir einen soliden Jahrgang bekommen werden, mit schönen leichten, eleganten Weine die einfach Spaß machen werden – und sind wir mal ehrlich: genau das ist es natürlich was wir auch gut brauchen !

Hoffen wir nun auf trockenes stabiles Sommerwetter – dann ist noch einiges drin!

es wird nicht langweilig

Jochen Kreutzenberger 15. September 2017